Theaterstück vermittelt viel Spaß und Freude

„Skandal im Hühnerstall“ begeistert Mitwirkende und Zuschauer gleichmaßen.


Quelle: ulf-clp.net

Am Freitagabend hatten das St. Vincenzhaus Cloppenburg und die Liebfrauenschule Cloppenburg zur großen Premiere ihres Theaterstücks „Skandal im Hühnerstall“ eingeladen. Der Einladung waren zahlreiche Gäste gefolgt; der Saal der Turnhalle war nahezu voll besetzt. In dem Theaterstück mit Musik geht es um den Protest der Hühner gegen die ihrer Meinung nach unzureichenden Lebensbedingungen in den zu kleinen Käfigen. Doch mit Witz und Verstand kommt es am Ende zu einer einvernehmlichen Lösung.

Vor Beginn der Aufführung begrüßten Schulleiter Andreas Weber von der Liebfrauenschule und Johannes Meyer vom St. Vincenzhaus die Gäste. Beide freuten sich außerordentlich über die geglückte Zusammenarbeit und betonten unisono die an dieser Stelle für beide Seiten gewinnbringende Kooperation.
Zum Inhalt:
Die Hühner sind unzufrieden. Sie beklagen sich bei ihrem Hahn Napoleonis Gockilitis, dass ihr Lebensraum zu klein sei. So könne man unmöglich arbeiten und Eier legen. Unterstützung bekommen sie dabei von den Hofhunden, den Katzen und Mäusen auf dem Hof. Folglich ergeht der Beschluss, dass man fortgehen wolle. Und so kommt es auch. Die Hühnerstelle sind plötzlich leer.
Bauer Heinrich und seine Frau Gisela sind verzweifelt. „Wo sind denn unsere Hühner hin? Wir waren doch immer so gut zu ihnen!“ Da kann nur die Polizei und der schlaue Professor Hubert helfen.
Doch da die Hühner gar nicht wissen, wohin sie fliehen sollen, verändern sie ihren Plan und schicken Napoleonis als Verhandlungsführer zurück zum Bauern, um für bessere Arbeitsbedingungen zu streiten.
Und wie im wahren Leben auch ist am Ende ein Kompromiss der richtige Weg, um alle Seiten glücklich zu machen. Ende gut, alles gut!Zur Inszenierung:
Es ist doch erstaunlich. Aber was konnte man während der Vorstellung feststellen? Alle Kinder spielen gerne. Sie spielen Fangen oder mit einem Ball oder – wie an diesem Abend – sie haben Freude daran, in eine andere Rolle zu schlüpfen und sich mithilfe ihrer Fantasie zu verwandeln. Und genau das konnte man an diesem Abend bewundern. „Echte“ Hühner, Hunde, Katzen, Mäuse, Professoren, Polizisten und Bauersleute traten in einem Bauernhof auf. Die Hühner gackerten vor lauter Unmut, die Katzen zeigten zeitweise ihre kratzbürstige Seite und die Hunde kommentierten alles in gelassener Hundemanier. Die Polizisten waren um Ordnung bemüht, der Professor hielt schlaue Reden und die Bauersleute waren halt, wie Menschen halt so sind. Unterstützt wurde die Inszenierung immer wieder durch effektvoll vorgetragene Lieder, die von Alexandra Perk am E-Piano und am Cajon begleitet wurden.
Für den Zuschauer war diese Freude beinahe greifbar. Besonders war aber auch, dass bei diesem inklusiven Projekt jegliche Grenze im Spiel verschwand. Jeder Schauspieler übernahm voller Überzeugung seine Rolle und spielte konzentriert großartig auf.
„Es ist ein ausgezeichnetes Gruppengefühl entstanden. Wir sind jetzt ein richtiges Ensemble. Und dabei spielt es überhaupt keine Rolle mehr, wer von welcher Schule kommt und welchen Hintergrund und welche Fähigkeiten mitbringt. Wenn Judith oder Evelyn ein Huhn sind, dann spielen beide eben ein Huhn. Und jeder nach seinen Möglichkeiten. Schön war dabei zu beobachten, wie sehr man sich gegenseitig unterstützte. So wurden viele Barrieren überwunden und viel Verständnis möglich.“, so Bettina Colmer und Ingrid Steingrefer. Diesen Gemeinschaftseffekt konnte auch Johannes Meyer beobachten, dem seine Schüler am Probentag im Verlauf des Projekts immer wieder entgegneten: „Tschüss, Herr Meyer. Wir gehen heute wieder zu unseren anderen Schule.“
„Dieses Theaterprojekt ist ein Musterbeispiel für gelungene Inklusion, die nicht erzwungen und von außen übergestülpt ist. Hier fand im besten Sinne Zusammenarbeit statt.“, so Johannes Meyer.
Den Lohn ihrer Arbeit ernteten die Schauspieler und die Regisseure Ingrid Steingrefer, Gerhild Meinecke, Bettina Colmer und Birgit Lucassen am Ende des Stückes, als es lang anhaltenden und überlauten Applaus gab. Und auch hier zeigte sich wieder, dass alle Kinder gleich sind, denn sie freuten sich alle von Herzen über diesen Zuspruch.Darsteller:
Hühner
Belinda – Lina
Erna – Erika
Agathe – Evelyn
Tussi – Emily
Hermine – Inja
Karlinchen – Matthias
Berta – Judith

Hahn – Kilian

Katze – Elaine
Kater – Florian

Mäuse
Milly – Lea
Jerry – Niko

Hunde
Nelly – Josefa
Belly – Jonas

Professor Hubert – Michelle

Polizist – Kai
Polizistin – Judith

Bauer Heinrich – Jonathan
Bäuerin Gisela – Anna-Maria
Knecht Siggi – Elisa
Magd Käthe – Kristin

Regie
Ingrid Steingrefer und Gerhild Meinecke (St. Vincenzhaus) sowie Bettina Colmer und Birgit Lucassen (Liebfrauenschule)
Musik
Alexandra Perk
Technik
Olaf Vocks

 

error: Sorry: Inhalt ist geschützt !!